Fanny Kranz
Nationalsozialismus in Karlsruhe #03
Seit dem Schuljahr 2014/15 bieten drei Karlsruher Gymnasien einen schulübergreifenden Seminarkurs unter dem Titel "NS in Karlsruhe" an. Die Kursteilnehmer*innen sichten Aktenbestände zur Lokalgeschichte im Stadt- und Generallandesarchiv, unterstützt durch StudentInnen und DozentInnen des Forschungsprojektes "Geschichte der Landesministerien in Baden-Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus". 

Sichtbar gemacht werden die wissenschaftlichen Ergebnisse in künstlerischen Form in Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und im digitalen Stadtrundgang des Stadtjugendausschusses Karlsruhe e.V. (www.ns-in-ka.de)

Im Rahmen der Seminarkurssitzungen und anhand der Aktenbestände im Generallandes- und im Stadtarchiv lernen die SchülerInnen, die klassischen Methoden der Geschichtswissenschaften und können die theoretisch erworbenen Erkenntnisse themenbezogen anwenden. Begleitet werden sie dabei von Studenten der Universität Heidelberg. Neue Formen des Gedenkens: Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und GeschichtswissenschaftErinnern unterliegt jedoch auch Veränderungen. Steht zunächst die wissenschaftliche Aufarbeitung der Lokalgeschichte im Vordergrund, eröffnet sich durch die Kooperation mit dem ZKM Karlsruhe die Möglichkeit, die bearbeiteten Themen auch künstlerisch umzusetzen.

Die Kunstvermittler*innen der Museumskommunikation fordern in einem zweiten Schritt die Teilnehmer*innen des Kurses auf, ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Assoziationen künstlerisch umzusetzen und dabei nach den ihnen gemäßen Ausdrucksformen zu suchen. Die Arbeit mit unterschiedlichen Medien und Technologien sind dabei integraler Bestandteil der Reflektion über Formen der Wissens- und Erkenntnisproduktion in Kunst und Wissenschaft und über Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung. Denn will Geschichte in der Gegenwart ankommen, muss sie Bedeutung im Alltag junger Menschen gewinnen, muss sie mit diesem konfrontiert werden, sich immer wieder neu befragen und vermitteln, de- und rekonstruieren lassen, um Erinnern lebendig zu erhalten.

Am Ende des Prozesses steht ein außergewöhnliches Sinnbild der erfolgreichen Zusammenarbeit der Beteiligten in Form einer Ausstellung.

(Text: ZKM | Museumskommunikation)
Arbeitsgemeinschaft: 
Bismarck-Gymnasium (Tobias Markowitsch), 
Goethe-Gymnasium (Marion Bodemann), 
Helmholtz-Gymnasium (Hendrik Hiss), 
Fachstelle gegen rechts im Stadtjugendausschuss e.V. (Sabine Grimmberg und Jabob Wolfrum), 
ZKM | Museumskommunikation (Janine Burger und Banu Beyer)

Referent*innen
Workshops und Ausstellungsdesign:
Max Kosoric und Fanny Kranz 

Ausstellungstermine:
07.07. - 26.07.2017 Goethe-Gymnasium
05.08. - 22.09.2017 ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
25.09. - 06.10.2017 Bismarck-Gymnasium
09.10. - 20.10.2017 Helmholtz-Gymnasium

www.ns-in-ka.de

Fotos: Elias Siebert
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